GefahrenWeihnachtszeit

Weihnachtszeit ist Gefahrenzeit: Sicherheitstipps zum Advent

„Advent, Advent ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier“ …und wenn das fünfte Lichtlein brennt, steht die Feuerwehr vor der Tür…? 
Die Weihnachtszeit ist Hochsaison für die Feuerwehr, das Brandrisiko steigt in der Advents- und Weihnachtszeit stark an. Das erhöhte Einsatzaufkommen der Feuerwehr erstreckt sich dabei vom angebrannten Essen, brennenden Adventskränzen bis hin zum ausgedehnten Wohnungsbrand durch entzündete Weihnachtsbäume oder Weihnachtsgestecke. 

Dutzende Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr in dieser Zeit, obwohl viele der Brände durch sachgerechten Umgang und vorbeugende Maßnahmen zu vermeiden sind. Nicht nur das Brandrisiko ist in dieser Zeit ein Thema, sondern auch Stromschläge durch defekte elektrische Lichterketten!

Hier geben wir Ihnen ein paar Sicherheitstipps für Advent und Weihnachten.
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Gefahrenquelle Brennende Kerzen:

  • Vergessene oder ohne Aufsicht abbrennende Kerzen auf Adventskränzen oder Weihnachtsbäumen.
  • Gerade geschmückte, trockene Weihnachtsbäume bieten ein enormes Brandpotential, die trockenen Tannenzweige sind sehr leicht brennbar!
  • Kerzen können Teile von Adventskränzen, Weihnachtsbäumen oder anderen Dekorationen entzünden. 
  • Räucherkerzen: werden noch glimmend im Mülleimer entsorgt
  • Streichhölzer: Wegfliegende, glimmende Partikel oder die abgebrannten Streichholzreste können auch Stunden später ein Feuer verursachen

Maßnahmen:

  • Wenn Sie auf echte Kerzen nicht verzichten wollen, achten Sie auf feuerfeste, standsichere Kerzenständer und Unterlagen, sowie ausreichend Abstand zu umliegenden Gegenständen. Am sichersten sind Metall-, Porzellan oder Steingutwaren.
  • Sie sollten in der Nähe von brennenden Kerzen stets Blumenspritze, Gießkanne oder einen Wassereimer mit Scheuerlappen bereitstehen haben, um Entstehungsbrände zu löschen
  • Benutzen Sie zum Löschen einer normal brennenden Kerze einen Kerzenlöscher
  • Kerzen niemals unbeaufsichtigt abbrennen lassen
  • Kerzen frühzeitig wechseln, d.h. nur zu einem gewissen Maße abbrennen lassen
  • Räucherkerzen und Streichhölzer kurz mit Wasser ablöschen, bevor man sie entsorgt

Gefahrenquelle Weihnachtsbaum/Adventskranz:

  • Baumständer, die keinen sicheren Stand gewährleisten
  • Trockene Weihnachtsbäume/Adventskränze brennen „explosionsartig“
  • Haustiere wie Hunde oder Katzen könnten den Weihnachtsbaum umwerfen 

Maßnahmen:

  • Weihnachtsbaum erst kurz vor dem Fest kaufen, damit er nicht zu trocken ist
  • Stellen Sie Weihnachtsbäume in standfesten Ständern mit Wasserreservoir auf und füllen sie dieses ständig nach. Dadurch ist der Baum schwerer entflammbar
  • Stellen Sie den Weihnachtsbaum nicht in den Fluchtweg und halten Sie Abstand zu brennbaren Materialien (Gardinen etc.)
  • Der Weihnachtsbaum muss einen sicheren Stand haben
  • Weihnachtsbaum nicht in der Zugluft zwischen Tür und Fenster aufstellen (Gefahr des Umkippens)
  • Das Entzünden der Kerzen am Baum sollte immer von oben nach unten und von hinten nach vorne erfolgen. Das Löschen der Kerzen erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge
  • Alternative: eine geprüfte elektrische Lichterkette
  • Adventskranz auf eine nicht brennbare Unterlage stellen
  • Eventuell den trockenen Adventskranz gegen einen frischen austauschen
  • Falls Hunde/Katzen in der Wohnung leben, den Weihnachtsbaum zusätzlich gegen Umkippen sichern 

Gefahrenquelle Kinder:

Feuer übt eine Faszination auf Kinder aus. 
  • Gerade in der Vorweihnachtszeit sollte man Streichhölzer und Kerzen nicht ohne Aufsicht bei Kindern lassen und Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen spielen lassen!
  • Unachtsamkeit beim Auspacken von Geschenken, wenn das leichtentzündliche Geschenkpapier in die Flammen von Kerzen gerät.

Maßnahmen:

  • Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen spielen lassen
  • Erhöhte Wachsamkeit beim Auspacken von Geschenken
  • Bringen Sie Ihren Kindern unter Aufsicht den Umgang mit Feuer bei

Gefahrenquelle Fondue:

  • Das kochende Fett im Fonduetopf kann sich entzünden (Fettbrand)
  • Besondere Vorsicht ist auch bei der Verwendung eines Spiritusbrenners geboten. Bei unsachgemäßem Gebrauch kann es zu einer Verpuffung kommen

Maßnamen:

  • Verwenden Sie beim Fondue eine Heizplatte anstelle eines Spiritus-Rechauds
  • Gießen Sie niemals Spiritus ins heiße Rechaud nach
  • Fettbrand niemals mit Wasser löschen! Den Topf mit einem Deckel abdecken.

Gefahrenquelle Lichterkette:

  • Verwendung von elektrischen Lichterketten, die keine notwendigen Prüfzeichen besitzen oder unsachgemäß angewendet werden
  • Lichterkette ohne Zulassung für Außenbereich werden im Freien verwendet
  • Brandgeschehen aufgrund eines Kurzschlusses 

Maßnahmen

  • Elektrische Lichterketten bestimmungsgemäß betreiben
  • Nur Lichterkette mit VDE-Prüfzeichen/GS-Zeichen verwenden
  • Schadhafte Lichterketten austauschen bzw. schadhafte Glühbirnen ersetzen
  • Es bieten sich LED-Lichterketten an. Diese arbeiten mit einer geringeren Spannung, erzeugen weniger Hitze und die Gefahr eines Stromschlags ist sehr viel geringer 

Vorhalten von Löschmittel und Rauchwarnmelder:

  • In der Nähe des Baumes einen Eimer Wasser oder einen Feuerlöscher griffbereit haben. Zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang das Feuerlöschspray. Dieses ist schnell einsatzbereit und für Kleinbrände gut geeignet.
  • Rauchmelder retten Leben! Gönnen Sie sich dieses Stück Sicherheit zu Weihnachten
  • Räume mit Rauchwarnmeldern überwachen. Wichtig beim Kauf: Nur geprüfte Rauchmelder einsetzen (CE-Zeichen und Prüfnummer + DIN EN 14604

Falls es doch brennt:

  • Ruhe bewahren und überlegt handeln
  • Verlassen sie sofort den Raum
  • Nehmen Sie Kinder, alte und pflegebedürftige Menschen sowie Tiere mit
  • Schließen Sie die Türen (aber nicht abschließen!), um das Ausbreiten von Brandrauch zu vermeiden
  • Alarmieren Sie über den Notruf 112 die Feuerwehr
  • Entstehungsbrände nur dann bekämpfen, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr begeben
  • Warnen Sie Ihre Nachbarn und Mitbewohner
  • Gehen Sie ins Freie
  • Weisen Sie die eintreffende Feuerwehr ein
Quellen: Feuerwehr Frankfurt, Wiesbaden112
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